Mit einer lockeren Zusammenkunft startete das 2. Netzwerktreffen, bevor Bürgermeister Steffen Antweiler die Teilnehmer*innen in der 4.000-Einwohner-Gemeinde Göllheim begrüßte. Simone Schneider, Staatssekretärin im Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz, lobte in ihrem Grußwort das Netzwerk Digitale Dörfer Rheinland-Pfalz sowie die gelebte interkommunale Zusammenarbeit in diesem Verbund. Ein solches Netzwerk bringe im digitalen Transformationsprozess der einzelnen Verwaltungen einen enormen Mehrwert, bekräftigte Staatssekretärin Schneider.
Zum Einstieg stellten die Expert*innen Lea Mersch und Andreas Steffen von 5STEP die NEGZ-Kurzstudie „Angst im Wandel“ vor, die sich mit dem Umgang mit Angst in der öffentlichen Verwaltung vor bzw. durch Veränderung beschäftigt hat und dabei Handlungsempfehlungen als Grundlage für Modernisierung und Transformation in der Öffentlichen Verwaltung gibt. Dabei stach vor allem das Thema „Vertrauen“ mit dem niedrigsten Mittelwert heraus. „Vertrauen in die Fähigkeit der Beschäftigten, mit komplexen Informationen und Situationen umgehen und Risiken akzeptieren zu können, ist ein entscheidender Faktor.“ So eine zentrale Erkenntnis aus der Studie.
Vor diesem Hintergrund ging man direkt zum Workshop über, bei dem in fünf Gruppen Fragestellungen hinsichtlich der Organisationsentwicklung, der Vorbildfunktion von Führungskräften, der Personalentwicklung, struktureller Änderungen in der gesamten Öffentlichen Verwaltung und Maßnahmen der internen Kommunikation gemeinsam erarbeitet und anschließend den anderen Teilnehmer*innen vorgestellt wurden.
Nach der Mittagspause schaltete sich Bürgermeister Andreas Brohm aus der Einheitsgemeinde Tangerhütte digital zu, um in einem spannenden Vortrag zum Thema „Digitales Rathaus“ zu berichten, wie er die Digitalisierung seiner Verwaltung vor Ort bereits realisieren konnte. Die Einheitsgemeinde Tangerhütte ist für das Projekt eine Kooperation mit einem entwickelnden Softwarehersteller, der Innocon Systems GmbH aus Tangermünde, eingegangen. Der Tangerhütter Digitalservice entspricht dabei den gesetzlichen Anforderungen des Onlinezugangsgesetzes und ist bereits mit dem Bürgerkonto des Landes Sachsen-Anhalt verknüpft.
Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Präsentation zum Thema „Cyberangriffe – Die Schattenseite der Digitalisierung“, die viele Tipps zur besseren Vorsorge in dieser hoch sensiblen Angelegenheit bereithielt. Im letzten Programmpunkt wurde die Projektdatenbank durch die Netzwerkkoordinatorinnen vorgestellt, die nun digital zur Verfügung steht und sukzessive um weitere Best Practices aus den Mitgliedkommunen des Netzwerks ausgebaut werden soll. Ein Erfahrungsschatz, der für alle interessierten Kommunen zur Verfügung steht. Moderiert und grafisch aufbereitet wurde das Netzwerkforum durch Kristina Oldenburg.